Stephan Schulmeister: Der Weg in die Depression | PROFIL.at
Ja, das hier ist vom 04.07., sprich ein paar Tage und so manches Ergebnis älter, aber vielleicht auch gerdade deshalb eine lesenswerte Schrift.
In 43 Jahren als Wirtschaftsforscher habe ich noch nie ein solches Konzentrat an blanken Lügen wahrgenommen wie in Bezug auf Griechenland (die Regierung habe keine Konzepte geliefert etc. etc.). Die meisten Journalisten haben das einfach abgeschrieben.
Das entspricht übrigens auch den Schilderungen von Varoufakis…
Zweitens: Die Sparpolitik hat Tausende Menschenleben gefordert (gestorben wird freilich im Abseits). Ist die neoliberal-finanzkapitalistische Spielordnung im Ganzen falsch, so sind die Mitläufer an den Universitäten, in Thinktanks, Medien und Politik mitschuldig.
Hier wird’s sehr drastisch
mit seiner weiteren Aufzählung kann ich allerdings immer wneiger anfangen. Erst bei Punkit 6:
Sechstens: Sozial- und christdemokratische Eliten haben das anteilnehmende Denken verlernt. Auch wenn man seine politischen Gegner „oben“ bekämpft, braucht man/frau die Menschen „unten“ nicht zu vergessen (etwa die Millionen Griechen ohne Krankenversicherung).
bin ich wieder d’accord.
Siebtens: Ein vereintes Europa auf Basis des Neoliberalismus wird es nicht geben. Diese Weltanschauung eignet sich nicht für das Zusammenleben in Vielfalt. Machen die EU-Eliten so weiter, bekommen wir (Inländer) soziale Wärme in nationalen „Volksgemeinschaften“.
Ja, exakt. Aber die Frage ist für mich auch, was mich nach dem Forschergeist epsiode 9 Podcast bewegt: Ist es sinnvoll, richtig und überhaupt möglich, Europa wirklich zu einen, so lange wir keine europäische Öffentlichkeit haben? Und wie schaffen wir eine europäische Öffentlichkeit?