Maßstabsgerecht – brand eins online
Was man dazu braucht, nennt man Zweifel. Das ist ein schwieriges Wort, weil Unentschiedenheit eine durchaus quälende Sache ist – auch deshalb, weil sie viel Arbeit macht. Die Entscheidung geht nicht hoppla hopp, so aus dem Bauch heraus, sondern verlangt Grundlagenarbeit. Man muss sich umsehen. Sind die Dinge so, wie sie scheinen? Vor der Aufklärung war der Zweifel eine Sünde, was René Descartes dazu anstachelte, gerade diesen Zwischenzustand als „der Weisheit Anfang“ zu bezeichnen. Ohne Zweifel gibt es nichts Neues, kein neues Denken, keinen Fortschritt, keine Bewegung. Wer vernünftig bewerten will, muss erst mal zweifeln.
Und das ist nur einer der sehr treffenden und guten Abschnitte.